Samstag, 20. Dezember 2014

Wie färbt man lange Farbverläufe?

Das ist eine Frage, über die ich mir schon eine ganze Weile den Kopf zerbreche.

Viel Erfahrung habe ich ja mit dem Färben noch nicht . Meine ersten Versuche habe ich mit Ostereier- Farben gemacht, was  aber- ehrlich gesagt- nicht das Bedürfnis hervorrief, diese Aktion zu wiederholen.
Dennoch hat sich eine gewisse Vorstellung von dem entwickelt, was ich gerne möchte: lange Farbverläufe selber färben.
Angesteckt durch die wunderbar gefärbten Garne von Aade long, Evilla oder Kauni, überlegte ich lange und verzweifelt, wie man das bewerkstelligen kann. Gespräche, reger Mailaustausch über dieses Thema, Recherche im Internet und vieles mehr brachten schnell die Einsicht, dass ein Gestell her muss, auf dem die Wolle sektionsweise, aber dennoch aneinander hängend vorgewickelt werden kann. 
Mero lugaa zeigte mir dieses Modell, das wohl sehr praktisch scheint, aber leider recht ausladend ist. Auch war das angegebene preiswerte Material hier nicht so ohne weiteres im Baumarkt zu finden. Bei Alfer-shop.de fand ich Ähnliches. Vierkantrohre die mittels eines Stecksystemes verbunden werden können und die man auch wieder lösen kann, um das Gestell platzsparend zu verstauen.
Aber ich war nicht so richtig überzeugt und besprach deshalb mein Problem mit dem Ehemann einer Strickfreundin, der handwerklich äußerst geschickt ist und außerdem über einen unglaublichen Erfindungsgeist verfügt.
Nach wenigen Wochen bekam ich den Anruf, dass ich mein Wickelgerät abholen könne. Und das ist es:


Sogleich habe ich mit vorhandener Aade long Wolle getestet, wie sich das Gerät bedienen lässt und bin total begeistert. In null komma nix waren die 204 Gramm gewickelt und ergaben 836 Meter.

Hier ein paar Details:
Die Scheiben zum Trennen der verschiedenen Farbabschnitte können mittels einer kleinen Schraube gelöst werden.



Das ist wichtig, wenn man die Wolle vom Gestell nehmen will oder weniger Unterteilungen möchte.
Man kann also selbst entscheiden, wie viele Farbabteilungen man haben will.

Ein unterhalb der Kurbel angebrachter Zähler erspart einem das lästige Mitzählen der Umdrehungen. Zwei Umdrehungen ergeben 1 Meter.




Ein separater Fadenführer mit einstellbarer Spannung wird so auf dem Tisch platziert und ausgerichtet, dass der Faden problemlos in die dafür vorgesehene Unterteilung läuft.


Wenn die gewünschte Reihenzahl erreicht ist, schiebt man ihn auf dem Tisch einfach nur ein kleines Stück weiter vor und der Faden läuft wie von selbst in die richtige Abteilung.

Da ich nicht gleich Edelwolle für meinen ersten Färbeversuch benutzen will, habe ich einen etwa 20 Jahre alten, in Irland gekauften Pulli aufgeribbelt, weil das Material noch gut ist, die Passform aber jenseits von Gut und Böse. Und zum Wegwerfen ist er wirklich zu schade.







erster Durchgang
dritter Durchgang

Hat man das komplette Material aufgewickelt, bindet man die Stränge sorgfältig ab, löst dann
die kleine Schraube und nimmt sie dann durch Entfernen der Abstandshalter und  Trennscheiben vom Gerät.

  

Jetzt gibt es nichts mehr, was mich davon abhalten kann, das Färben zu versuchen.
Sobald die Stränge ins Farbbad getaucht sind, werde ich euch informieren.

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